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Page Builder, Baukasten oder statische Website? Welches System zu deinen Bedürfnissen (und Budget) passt

Es gibt viele Möglichkeiten und Systeme, deine Website umzusetzen. Doch welche passt zu deinen Bedürfnissen, Zielen und Budget? Ich bringe Licht ins Dunkel von Baukasten bis statisch programmierte Website.


WordPress ist das bekannteste und beliebteste CMS der Welt. 64,9 % aller Websites, die mithilfe eines Content-Management-Systems erstellt wurden, basieren auf WordPress. Das entspricht etwa 43,2 % aller Websites im Internet. Und meine Seite ist eine davon.

WordPress ist nun auch schon über 20 Jahre alt und es gibt inzwischen modernere und schlankere Systeme. Der Nachteil: diese Systeme brauchen mehr technisches Knowhow oder sind für Laien in der Anwendung nicht so benutzerfreundlich.

Doch eins nach dem anderen. Erst mal gibt es einen kurzen Überblick, wo wir gerade stehen, bevor ich detaillierter auf die verschiedenen Systeme eingehe.

Die Qual der Wahl

Vor allem Baukästen-Systeme sind sehr niederschwellig, günstig und perfekt für kleine Selbstständige oder Leute ohne Technikaffinität. Auf der anderen Seite gibt es wenig Flexibilität, limitierte Gestaltungsmöglichkeiten und sie sind oft nicht DSGVO-konform oder nachhaltig programmiert.

Page Builder in Kombination mit WordPress blähen die Seite mit unnötigen Code zusätzlich auf und machen sie langsamer und ineffizienter als sie sein sollte. Andererseits ist es eine gute Möglichkeit, seine Seite visuell ohne viel Programmier-Kenntnisse zu gestalten.

Auf der anderen Seite gibt es WordPress mit individuell gestalteten Themes, moderne CMS-Systeme oder statisch programmierte Seiten, die ganz ohne Benutzeroberfläche im Backend auskommen.

Es ist also ein ganz schöner Dschungel an verfügbaren Möglichkeiten entstanden, bei denen es schwer ist, den Überblick zu behalten. Mit diesem Artikel möchte ich etwas Licht ins Dunkel bringen und stelle dir die Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme vor.

Warum die Wahl des Systems strategisch so wichtig ist

Möchte ich nur eine digitale Visitenkarte im Netz haben? Oder möchte ich in Zukunft einen Blog schreiben? Wie sieht es mit einem Online-Shop aus? Einem Member-Bereich oder vielleicht auch eine Kurs-Plattform? Das sind alles Fragen, die du dir am Anfang stellen solltest. Welches System ist skalierbar? Wie gestaltet sich der Umzug meiner Website von einem Anbieter zum anderen? Kann ich das alleine oder brauche ich Hilfe vom Profi?

Wenn du bei diesen Fragen Input brauchst, kannst du dir gerne ein paar Stunden Strategie-Beratung bei mir buchen. Hier gehts zum Kennenlerngespräch →

Website-Baukasten

Wie zum Beispiel Wix oder Jimdo.

Vorteile:

  • schnell startklar
  • geringe Kosten
  • keine Technikkenntnisse nötig

Nachteile:

  • eingeschränkte Gestaltung
  • Lock-in-Effekt
  • oft nicht DSGVO-konform
  • eingeschränkte Barrierefreiheit

Geeignet für:
Solo-Selbstständige im frühen Stadium, temporäre Projekte, Landingpages

WordPress + Page Builder

Bekannte Page Builder sind zum Beispiel Elementor, Divi oder Beaver Builder. Technisch anspruchsvollere Builder sind zum Beispiel Bricks oder Breakdance.

Vorteile:

  • Bekanntes CMS-System, das ein Großteil der Website-Betreiber nutzen.
  • Flexible Gestaltungsmöglichkeiten und erweiterbar durch alle möglichen Plugins, API-Schnittstellen, Shopsysteme etc.
  • Es gibt eine große Community und damit viele Tutorials. Die Lernkurve ist sehr steil, die Einstiegshürden gering.
  • WordPress mit einem Page Builder ist langfristig besser skalierbar als ein Baukasten-System.

Nachteile:

  • WordPress ist sehr wartungsintensiv. Es müssen regelmäßig Updates durchgeführt werden, um z. B. Sicherheitslücken zu schließen. Denn ein System, mit dem die Hälfte aller Websites gebaut wurde, ist natürlich interessant für Hacker und Bots.
  • Page Builder machen WordPress schwerfällig. Viele Funktionen werden nicht gebraucht, aber trotzdem geladen. Der Code ist oft sehr verschachtelt und nicht clean. Darunter leiden stark die Performance und Barrierefreiheit der Seite (was sich wiederum auf SEO und das Ranking bei Google auswirken kann). Wenn man sich technisch etwas einliest, kann man die genannten Punkte auch abfedern oder beheben.
  • Barrierefreiheit ist bei Page Buildern oft eingeschränkt. Technisches Knowhow nötig, um Fehler manuell auszubessern.
  • Die Lizenzkosten für Page Builder, Premium Plugins für eine bessere Performance, Hosting und ggf. ein Wartungsvertrag können sich schnell summieren.
  • Wer einen Page Builder verlassen oder zu einem anderen wechseln möchte, muss oft seine komplette Seite überarbeiten, da nach Deinstallation des Plugins oft nur Code-Brei oder eine „zerschossene“ Seite übrig bleibt (leichter Lock-in-Effekt).

Geeignet für:
Gründerinnen oder Selbstständige, die wachsen wollen (z. B. langfristig einen Blog betreiben, einen Shop eröffnen wollen oder eine mehrsprachige Seite brauchen), aber selbstverantwortlich ihre Seite verwalten wollen, fahren mit dieser Variante am besten.

Wer keine dynamischen Inhalte wie Blogartikel, News oder regelmäßige Updates plant, für den ist WordPress mit Page Builder oft überdimensioniert. Wenn deine Seite nur aus statischen Seiten besteht (Startseite, Leistungen, Über, Kontakt), nutzt du 80 % der WordPress-Funktionen gar nicht. Trotzdem musst du regelmäßig Core-Updates, Plugin-Updates und Sicherheitschecks machen, auch wenn sich deine Seite kaum verändert.

In aller Kürze: WordPress plus Page Builder ist sinnvoll, …

  • wenn du regelmäßig Inhalte selbst einpflegen willst (z. B. Referenzen, Projekte, Blog).
  • wenn mehrere Personen Zugriff auf die Inhalte brauchen.
  • wenn du komplexere Strukturen nutzt (z. B. Kurse, Shop, Mitglieder-Bereich) und diese selbst verwalten willst.

Ein Blick in die Glaskugel: Der Page Builder Elementor

Ich habe lange mit dem Page Builder Elementor gearbeitet. Er ist sehr intuitiv zu bedienen, die Gestaltungsmöglichkeiten sind fast unbegrenzt und anfangs waren die Lizenzkosten noch überschaubar. Mittlerweile kann Elementor aber meinen Ansprüchen an Nachhaltigkeit (aufgeblähter Code), Barrierefreiheit (WCGA-Standard nur mit aufwendiger Nachbesserung möglich) und digitaler Selbstbestimmung (Lock-in-Effekt) nicht mehr gerecht werden.

Elementor baut gerade sein eigenes Ökosystem auf. Es gibt nun einen eigenen Cloud-Service, Hosting und sogar ein Newsletter-Tool an. Es sieht stark danach aus, dass sich Elementor in naher Zukunft vielleicht von WordPress unabhängig macht. Mit den vielen neuen Features ist Elementor komplexer und damit auch deutlich teurer geworden. Das einst beliebte Einsteiger-Tool wird für Laien zunehmend unattraktiver.

WordPress + Block-Editor

Mehr in Kürze.

Moderne CMS-Systeme

Mehr in Kürze.

Statische Websites

Mehr in Kürze.

Auf einen Blick: Vergleichstabelle

KriteriumWebsite-Baukästen
(Wix, Jimdo)
WordPress + Page Builder
(Elementor, Divi)
WordPress + Block-Editor
(+ gutes Theme)
Moderne CMS
(z. B. Kirby)
Statische Seiten
(z. B. Hugo, Eleventy)
Vorteileschnell startklar, kein Technik-Know-how nötigmaximale Layout-Freiheit, große Community & viele Vorlagenzukunftssicher (da Core-Feature), schlank & performant, einfach zu bedienencleanes Backend, modern, DSGVO-freundlichextrem performant & sicher, volle Kontrolle
NachteileGestaltung eingeschränkt, Lock-in-Effektbläht WordPress auf, Performance- & Wartungsprobleme möglichweniger Design-Freiheit als Page Builder, etwas steilere Lernkurvegeringere Bekanntheit, technische Affinität von Vorteilkeine visuelle Bearbeitung ohne Entwickler
Geeignet fürsehr kleine Projekte, Landingpagesgroße Websites mit vielen individuellen LayoutsBlogs, Content-Websites (wenn Inhalte regelmäßig gepflegt werden)kleine bis mittlere Unternehmen, die Wert auf Kontrolle & Datenschutz legenlanglebige, minimalistische Projekte
Kostenniedrig (10–30 €/Monat)Hosting + Builder: 150–300 €/Jahr
Setup teurer
Hosting + Theme: 100–200 €/JahrLizenz ab ca. 100–350 €/JahrEinrichtung teuer, Hosting sehr günstig
DSGVOoft problematischgut umsetzbar, aber oft viele externe Scriptsgut umsetzbarsehr gut kontrollierbaroptimal, volle Kontrolle
Barrierefreiheitmeist schlechtmöglich, aber oft schwerer umsetzbargut machbarsehr gutperfekt (volle Kontrolle über Code)
Nachhaltigkeitmittel bis schlechtmittel (viel Code-Overhead)mittel bis gutgutsehr gut
Nutzerfreundlichkeitsehr hochmittel (komplexe Builder-Oberflächen)hoch (eingebaute Blöcke, kein Extra-Tool)hoch (sauberes Backend)niedrig bis mittel (technisches Knowhow nötig)

Fazit

Bevor du ein System auswählst, überlege, wie oft du Inhalte ändern wirst und wie wichtig dir langfristige Unabhängigkeit, Performance und Barrierefreiheit sind. Das spart Geld und Nerven.


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Ich arbeite intensiv daran, die Unterschiede, Vorteile und Nachteile der verschiedenen Website-Systeme zusammenzutragen.

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