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Nachhaltig arbeiten als Designer*in

Was bedeuten die 17 SDGs für Kreative? Konkrete Beispiele, wie Designer*innen in Agenturen, als Selbstdtändige oder im Team ihren Arbeitsalltag nachhaltiger gestalten können.


Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN (bzw. Sustainable Developement Goals, kurz SDGs) (externer Link) geben uns ein offizielles Framework an die Hand, wie wir unser Leben nachhaltiger gestalten können. Dabei wird nicht nur die ökologische Nachhaltigkeit betrachtet, sondern auch die ökonomische, soziale und kulturelle Dimension. Über das sogenannte integrative Nachhaltigkeitsmodell schreibe ich hier ausführlicher.

Als Designerin mit Haltung und Verantwortungsbewusstein mache ich mir laufend Gedanken darüber, wie ich meinen beruflichen Alltag nachhaltiger gestalten kann. Über einen nachhaltigen Familienalltag habe ich bereits hier geschrieben (externer Link).

Meine Ideen und Notizen mit konkreten Praxisbeispielen für Agenturen, Freelancer und im Team findest du in diesem Text, geordnet nach den 17 Zielen:

1. Keine Armut

  • Transparente Preisgestaltung: Angebote klar kommunizieren, um Preisdumping zu vermeiden und faire Honorare zu fördern.
  • Soziale Preisstaffelung: Günstigere Tagessätze oder Ratenmodelle für soziale Organisationen oder kleine Initiativen anbieten.

2. Kein Hunger

  • Team-Meetings mit nachhaltigem, lokalem Catering (z. B. foodsharing oder vegetarisch/vegan).
  • Den obligatorischen Obstkorb durch eine lokale Bio-Kiste mit frischem Obst und Gemüse ersetzen, die jede Woche geliefert wird.

3. Gesundheit und Wohlergehen

  • Feste Pausen und digitale Auszeiten im Kalender festlegen.
  • Mentale Gesundheit offen ansprechen, z. B. durch interne Workshops oder Work-Buddy-Systeme.

4. Hochwertige Bildung

5. Geschlechtergleichheit

  • Genderneutrale Sprache in Präsentationen und im Agenturalltag nutzen.
  • Gehälter offenlegen oder zumindest transparent über Lohnbandbreiten sprechen.

6. Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

  • Leitungswasser statt Wasser in Plastikflaschen im Studio verwenden.

7. Bezahlbare und saubere Energie

  • Green Hosting für Websites nutzen und nachhaltige Websites gestalten.
  • Büro mit Ökostrom betreiben, Geräte bewusst einsetzen (z. B. Energiesparmodus, nur benötigte Monitore an).

8. Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

  • Keine unbezahlten Praktika anbieten oder tolerieren.
  • Deadlines so planen, dass kein Dauerstress entsteht.
  • Das Unternehmen nachhaltig wachsen lassen (Stichwort: Slow Business)

9. Industrie, Innovation und Infrastruktur

  • Interne Prozesse digitalisieren und optimieren.
  • Tools teilen oder weitergeben (z.  B. Templates, Linksammlungen).

10. Weniger Ungleichheiten

  • Designteams divers zusammenstellen und gezielt marginalisierte Gruppen einbeziehen.
  • Feedbackkultur etablieren, in der alle Meinungen gleichwertig behandelt werden.

11. Nachhaltige Städte und Gemeinden

  • Öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrrad für Kundentermine und Events nutzen.
  • Co-Working mit sozialen Initiativen oder lokalen Netzwerken zur Förderung der Nachbarschaft.

12. Nachhaltiger Konsum und Produktion

  • Druckbögen optimal ausnutzen und Printprodukte mehrfach verwenden (z. B. Wendeplakate).
  • Vegane Tinte, Recyclingpapier, Cradle-to-Cradle-Druck oder klimaneutraler Versand.
  • Lokale Druckereien bevorzugen.

13. Maßnahmen zum Klimaschutz

  • CO₂-Fußabdruck des eigenen Business berechnen und kompensieren.
  • Keine Klimawashing-Projekte unterstützen. Kritisch mit Kunden und Projekten umgehen.

14. Leben unter Wasser

  • Keine Werbemittel aus Plastik oder mit Mikroplastik verwenden (z. B. keine Folienkaschierung).
  • Kund*innen aktiv über nachhaltigere Materialoptionen beraten.

15. Leben an Land

  • Faire Lieferketten bei Merch oder Printproduktionen berücksichtigen.
  • Büro mit Pflanzen gestalten und auf Biodiversität achten.

16. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

  • Design-Charta oder Code of Conduct im Team entwickeln. Oder bestehende Manifeste unterschreiben (z. B. „Charta für nachhaltiges Design“ der AGD (externer Link))
  • Keine Projekte annehmen, die diskriminierende, manipulative oder ausbeuterische Inhalte verbreiten.

17. Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

  • Netzwerke mit nachhaltigen Akteuren (z.  B. über B-Corp, lokale Initiativen, Creatives for Future (externer Link)) schließen.
  • Ressourcen für gemeinnützige Zwecke teilen (z.  B. Freebies, Toolkits, Templates).

Icon: Impuls Dieser Text wird laufen aktualisiert bzw. mit neuen Ideen ergänzt. Hast du vielleicht auch einen Gedanken dazu? Dann schreibe mir gerne an hi@studionani.de

Ich freue mich auf den Austausch.

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